Handelsmakler

Der Begriff Handelsmakler bezeichnet nach § 93 HGB eine Person, die gewerbsmäßig für andere Personen, ohne von ihnen aufgrund eines Vertragsverhältnisses ständig damit betraut zu sein, die Vermittlung von Verträgen über Anschaffung oder Veräußerung von Waren oder Wertpapieren, über Versicherungen, Güterbeförderungen, Schiffsmiete oder sonstige Gegenstände des Handelsverkehrs übernimmt. Der Handelsmakler übernimmt somit nur die gelegentliche Vermittlung von Verträgen. Für die Vertragsvermittlung erhält er § 652 BGB eine Provision, welche in gleicher Höhe von Auftraggeber und dem Dritten erbracht wird, soweit keine andere Regelung besteht (§ 99 HGB).
 
Nach § 98 HGB haftet der Handelsmakler sowohl gegenüber dem jeweiligen Auftraggeber als auch gegenüber dem gefundenen Dritten für einen durch sein eigenes Verschulden entstehenden Schaden. Dieser Umstand resultiert aus der Tatsache, dass der Handelsmakler nicht dauerhaft an einen festgelegten Auftraggeber gebunden ist. Er ist damit als Interessenvertreter der beiden Parteien anzusehen und daher zur Neutralität verpflichtet.
 

Abgrenzung zum Handelsvertreter

Die Bezeichnung ist nicht mit dem Begriff Handelsvertreter zu verwechseln. Im Gegensatz zum Handelsmakler ist der Handelsvertreter zwar ebenfalls ein selbstständiger Gewerbetreibender, jedoch ständig mit der Geschäftsvermittlung durch das Auftrag gebende Unternehmen betraut. Darüber hinaus ist der Handelsmakler nur für die Vermittlung, jedoch nicht für den Abschluss von Verträgen verantwortlich.